Bei dieser relativ kurzen Tour werden Sie einige bedeutende Anstiege und Strecken des Marecchiatals erleben. Vom Monte Titano aus kommen wir bei der Talfahrt über Acquaviva in Baldasserona vorbei, wo sich die Gedächtniskapelle des Heiligen Marinus befindet, eine Grotte in der Felswand des Monte Titano, in der der Eremit bei seiner Ankunft am Berg einige Jahre lang gelebt haben soll, als er aus Dalmatien wegen der Christenverfolgung fliehen musste.
Nach dem Überschreiten der Staatsgrenze in Gualdicciolo geht es weiter entlang des Flusses Marecchia bis zum Anstieg zum höchsten Punkt von Torriana, ein Felsausläufer, der dem Ort den Spitznamen „Scorciata” (Entrindete) gegeben hat. Torriana wird seit jeher von den Radsportlern aller Disziplinen, von den Straßenfahrern ebenso wie von den Mountainbikern, von mehreren Seiten her in Angriff genommen. Oben angekommen wird man für seine Mühen mit einem ausgedehnten Rundum-Panorama belohnt. Durch diese das Marecchiatal beherrschende Lage erhielt das Dorf den Beinamen „Balkon der Romagna”. Nun geht es weiter am Kamm entlang, der das Marecchiatal vom Usotal trennt, begleitet von der Aussicht, die vom Titano, Carpegna und Aquilone auf der einen Seite bis San Giovanni in Galilea, die Ebene bis zur Küste und zum Meer auf der anderen Seite reicht. Diese Gegend ist so vielfältig, dass sie als „geschützte Oase der Fauna von Montebello” gilt.
Nach diesem wunderschönen Abschnitt erreichen wir Montebello, mit seiner mysteriösen mittelalterlichen Burg, die die Reihe der Festungen der Malatesta fortsetzt. Sie ist berühmt wegen der Legende von Azzurina, Tochter des Feudalherrn, die im Alter von 5 Jahren in den unterirdischen Gewölben der Burg verschwand, wo noch heute ihr Geist lebt. Montebello ist auch aus geschichtlicher Sicht sehr interessant, da seine Ursprünge auf eine vorrömische Zeit datieren sollen, mit Kelten als ersten Siedlern.
Nach der Talfahrt vom Hügel Montebello geht es weiter entlang des Uso-Flusses, der dem Tal den Namen gibt. Unten angekommen bleibt Zeit für eine kurze Rast in einer der Bars in der Ortschaft Masrola, beliebter beliebter Treffpunkt aller Radfahrer, die hier vorbeikommen.
Der nächste Anstieg, Ponte Uso, ist kurz aber teilweise sehr hart. Er gilt als einer der schönsten der Gegend und zeigt, wer wirklich Bergfahrerqualität hat. Die Fahrt verläuft in komplett offenem Gelände auf einer kurvenreichen Straße, wild und fast unbewohnt, deshalb wenig befahren. Weiter geht es über Aufs und Abs mit Panoramablick bis zum Grillo-Pass auf einer gut befahrbaren und sehr offenen Straße (8. Hügel des berühmten Granfondo Nove Colli) über die Hänge des Monte Uffogliano und wieder zurück ins Marecchiatal in den Ortsteil Secchiano. Letzter Anstieg des Tages ist der Hang Villanova des Monte Titano, der uns über die Ortschaften Montemaggio und Chiesanova, ein faszinierendes Grenzdreieck zwischen der Romagna, den Marken und der Republik San Marino, wieder nach San Marino bringt.